Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica)

Foto: Katja Rembold

Mit seiner leuchtenden orangen Farbe lässt er das Fernweh aufblühen: wenn in Kalifornien der Frühling einzieht, so verfärben sich ganze Landstriche in einem satten Orange. Dann ist es die Zeit des Kalifornischen Mohns. In vielerlei Hinsicht erinnern seine Blüten an unseren einheimischen Klatschmohn, doch auffällig sind die beiden Kelchblätter, welche beim Öffnen der Blüte verwachsen bleiben und als ganzes abgestreift werden. Sie erinnern in ihrer Form etwas an eine Schlafmütze aus Grossmutters Zeiten, was der Pflanze auch den Kosenamen «Schlafmützchen» eingebracht hat. Die kahlen, blaugrünen Blätter stehen in wunderbarem Kontrast zu den warmen Orange- und Gelbtönen der Blüten. Der Kalifornische Mohn ist bestens an das harsche Klima angepasst, das sich in weiten Teilen von Kalifornien findet. Minustemperaturen scheinen den Samen kaum zu schaden und auch lange Phasen der Trockenheit überrundet diese Art in Samenform. So kann eine Landschaft auch nach jahrelanger Dürrezeit fast über Nacht orangefarben aufblühen, wenn der nötige Regen gefallen ist. Wie die einheimischen Mohnarten ist der Kalifornische Mohn giftig. Anders als der Klatschmohn fehlt ihm aber der typisch weisse Milchsaft. Wie viele Mohnarten wurde er früher auch als Schmerzmittel genutzt.

Entdeckt wurde der orangefarbene Mohn vom berühmten Dichter und Entdecker Adalbert von Chamisso, der sie um 1815 auf einer Expeditionsreise im Hafen von San Francisco entdeckt haben soll. 1820 hat er die Art dann erstmals beschrieben und sie dem Freund Johann Friedrich von Eschscholtz gewidmet. In der Blumenuhr öffnet er seine prächtigen Blüten nur bei Sonnenschein und ist besonders in den Mittagsstunden wunderbar anzuschauen. Dann kann man von den schier unendlichen orangefarbenen Mohnfelder träumen, zuschauen, wie die kalifornische Nationalblume bestäubt wird und mitten in Bern kalifornische Träume hegen...