Gazanien (Gazania spp.)
Mittagsgold, Sonnentaler oder vielleicht doch lieber Tigerblume? Bei den deutschen Namen gibt es bei den Gazanien eine grosse Auswahl. Dies hat damit zu tun, dass die ursprünglich aus dem südlichen Afrika stammenden Korbblütler bei uns in den letzten Jahren sehr beliebt geworden sind und mit fantasievollen Namen lassen sich die bunten Gesellen für das Balkonkistchen einfach besser verkaufen. Wobei gerade Mittagsgold und Sonnentaler genau auf das hindeuten, was ihnen auch den Sprung in die Berner Blumenuhr ermöglicht hat: sie sind wahre Sonnenanbeter und die Blütenstände sind bei sonnigem Wetter zur Mittagszeit voll geöffnet. Ist das Wetter trüb und kühl, dann bleiben die Gazanien geschlossen.
Die Gattung wurde erstmals 1791 beschrieben und wie die ersten Gazanien in Europa erfolgreich vermehrt werden konnten, haben sie mit ihren fröhlichen Farben bald die Herzen der Pflanzenliebhaber:innen und damit deren Gärten erobert. Viele Arten haben am Grund der Zungenblüten kastanienbraune, etwa erbsengrosse Flecken. Damit imitieren sie braune Käfer, die sich an Pollen und Nektar gütlich tun. Die in Südafrika bestäubenden Käfer sind uns Menschen in dieser Hinsicht nicht ganz unähnlich: ist ein Restaurant voll, versuchen wir, den letzten verfügbaren Platz noch zu ergattern. Versuche haben auf jeden Fall gezeigt, dass wenn die braunen Flecken abgedeckt wurden, die Blütenstände deutlich weniger Käferbesuch erhielten. Im Handel gibt es mittlerweile viele Hybriden. Das macht die Bestimmung auch nicht einfacher. So hübsch und fröhlich Gazanien sind – für die genaue Artbestimmung sind sie für Botaniker:innen eine echte Herausforderung!