Botanischer Garten

Verkannte Verwandte – von wilden Kusinen und vergessenen Grosseltern

Für Landpflanzen reicht das «Chronoversum» – ein Kunstbegriff aus «Chronos» (Zeit) und «Universum» (Raum) – rund 500 Millionen Jahre weit in die Vergangenheit zurück. Vor ungefähr 300 000 Jahren betrat Homo sapiens die Bühne, und es entspann sich zwischen Mensch und Pflanze eine intensive Beziehung.

Mit der Ausstellung «Verkannte Verwandte» rückt der BOGA eine Gruppe von Pflanzen in Szene, die mehr Beachtung verdient: Es handelt sich um die sogenannten CWR oder Crop Wild Relatives, also wildwachsende Kusinen der vom Mensch genutzten Kulturpflanzen.

Der Mensch hat seit jeher wilde Pflanzen genutzt, um aus ihnen Kulturpflanzen zu züchten oder aber bestehende Kulturpflanzen zu verbessern. So wurden in der Vergangenheit Getreide, Tomaten oder Hülsenfrüchte mit den Genen wilder Verwandten «angereichert», um resistentere oder ertragreichere Sorten zu züchten. In einer Zeit, in der die Bedeutung der Ernährungssicherheit steigt, Krankheiten und Resistenzen sich häufen und die Biodiversität zunehmend bedroht ist, richtet sich die Aufmerksamkeit vermehrt auf CWR. Sie stehen darum im Zentrum des dritten und letzten Teils der Serie «Chronoversum – Pflanzen im Wandel der Zeit».

Die Ausstellung läuft vom 25. Mai bis 06. Oktober 2024 auf der grossen Liegewiese.





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